Pseudokrupp – Ursachen und Krankheitsverlauf
Häufigkeit von Pseudokrupp
Pseudokrupp zählt zu den Krankheiten, die voranging Kinder betreffen. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder im Alter von neun Monaten und fünf Jahren infizieren sich mit der, zumeist virusbedingten, Erkrankung. In seltenen Fällen sind Kinder bis zu einem Alter von zehn Jahren betroffen. Dabei kann beobachtet werden, dass die Gefahr einer Ansteckung vor allem während der kalten Jahreszeit erhöht ist. Deutschlandweit wird davon ausgegangen, dass sich mindestens 15 Prozent aller Kinder mit Pseudokrupp infizieren. Mit einem Verhältnis von 1,4:1 sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Ebenso erkranken dicke Kinder öfter an Pseudokrupp als schlanke Kinder.
Ursachen von Pseudokrupp
Eine Erkrankung an Pseudokrupp kann unterschiedliche Ursachen haben. Statistiken zufolge sind jedoch meist Virusinfektionen als Auslöser zu benennen. Hier vor allem das Masern-Virus, Grippe-Viren oder auch RS-Viren. Darüber hinaus können aber auch bakterielle Infektionen, wie zum Beispiel Staphylokokken den Krupp-Husten auslösen. Ferner können auch Reaktionen auf hohe Schadstoffbelastungen in der Umwelt einen Krupp-Hustenanfall begünstigen. Mittlerweile konnte wissenschaftlich erwiesen werden, dass Kinder aus Raucherfamilien, insbesondere wenn in der Wohnung geraucht wird, deutlich mehr gefährdet sind als Kinder, in dessen Umgebung nicht geraucht wird. Darüber hinaus sind Kinder aus Familien, in denen eine Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen vorhanden ist, häufiger von Pseudokrupp betroffen.
Krankheitsverlauf von Pseudokrupp
In der Regel infizieren sich Kinder vor dem tatsächlichen Pseudokrupp mit einem typischen Erkältungsvirus, wobei der Pseudokrupp Husten nur begleitend auftritt. Dabei sorgen die Viren, gegebenenfalls auch die Bakterien oder die Umwelteinflüsse für eine Entzündung der Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes. Diese Entzündung wiederum führt zu einem Anschwellen der betroffenen Regionen. Da sich diese Regionen auf den Atemwegen befinden, entsteht durch die Schwellung ein Atemwiderstand. Dieser löst zum einen den Hustenreiz aus und sorgt zum anderen für das beklemmende Gefühl, welches für die eintretende Atemnot verantwortlich sein kann. Abhängig von dem Schweregrad kann die Schwellung der Schleimhäute auch so gravierend sein, dass eine echte Atemnot, durch Verengung der Atemwege, eintritt.
Pseudokrupp als Nachtphänomen
Vielfach wird beschrieben, dass Pseudokrupp Anfälle vorrangig in der Nacht, während des Schlafes auftreten. Grund dafür ist unter anderem die verminderte Produktion von körpereigenem Cortison während des Schlafes. Dadurch kann der Körper während des Schlafes nicht ausreichend gegen die Entzündungsprozesse der Schleimhaut und somit gegen die Schwellung dieser ankämpfen. Während des Tages produziert der Körper mehr Cortison, wodurch das Immunsystem besser gegen die Entzündungen kämpft und Schwellungen abklingen können. Deshalb verläuft der Tag bei einem erkrankten Kind meistens vollkommen symptomlos.
Pseudokrupp heilt schneller als erwartet
Beim ersten Pseudokrupp-Anfall sollten Eltern mit ihren Kindern einen Arzt aufsuchen. Je nach Schwere kann auch eine direkte Behandlung im Krankenhaus oder durch einen alarmierten Notarzt erforderlich sein. In der Regel erfolgt direkt danach eine entsprechende Therapie gegen die Erkrankung. Erstmaßnahmen sorgen für eine sofortige Linderung der Symptome und helfen dem Kind, die Krankheit zu überstehen. In der Regel heilt ein Pseudokrupp aber auch ohne medikamentöse Behandlung vollständig aus, dennoch sollte der Gang zum Kinderarzt nicht ausgelassen werden. Die Dauer von einer Erkrankung mit Pseudokrupp ist sehr unterschiedlich. Häufig sind die Symptome nach bis zu vier Tagen aber vollständig verschwunden. Dafür ist es aber notwendig, dem Kind eine möglichst reizarme Umgebung zu bieten. In Raucherumgebungen kann die Heilung auch deutlich länger dauern, da der Rauch als Auslöser verantwortlich sein kann.