Pseudokrupp – FAQ

Wie lange dauert ein Pseudokrupp-Anfall?

Viele Eltern betroffener Kinder stellen sich die Frage, wie lange ein typischer Pseudokrupp-Anfall anhält und ob die Hustenanfälle des eigenen Kindes noch normal sind oder eventuell einer stationären Behandlung bedürfen. Die Dauer von einem typischen Pseudokrupp-Anfall ist allerdings sehr individuell und von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Es gibt weder eine Mindest- noch eine Höchstdauer für einen Hustenanfall. Entscheidend ist vor allem der Schweregrad der Erkrankung sowie die zugrunde liegende Ursache. Es gibt Eltern, die von Pseudokrupp-Anfällen mit einer Dauer von einer Minute reden und solche, deren Kinder fünf Minuten oder länger husten. Offensichtlich ist allerdings, dass nächtliche Hustenanfälle deutlich länger dauern als solche, die am Tage vorkommen.

Warum tritt Pseudokrupp bei Kleinkindern vorwiegend nachts auf?

Pseudokrupp-Anfälle treten im Kleinkinderalter vor allem während der Nacht auf. Es wird vermutet, dass die circadiane Rhythmik, welche dem menschlichen Organismus dabei hilft, sich auf permanent wiederkehrende Phänomene einzustellen, hierfür verantwortlich ist. Diese weist ein Minimum zwischen vier und 24 Stunden auf. Während dieser Zeit erfolgt nur eine verminderte Produktion von endogenem Cortisol, wodurch der menschliche Körper schlechter auf Entzündungen reagiert. Dadurch können die Schleimhäute rund um den kindlichen Kehlkopf besser anschwellen, wodurch die Atmung deutlich erschwert wird und es zu einem besonders starken Hustenreiz kommt.

Wie kann ich für die Nacht Vorsorge treffen?

Es gibt verschiedene Möglichkeit, für die Nacht Vorsorge zu treffen und dem Kind das Husten beziehungsweise die Erkrankung mit Pseudokrupp zu erleichtern. Empfehlenswert ist es, dem Kind ein Kissen unter den Rücken zu legen, damit dieses höher aber dennoch bequem liegt. Auf diese Weise wird das Husten im Falle eines Pseudokrupp-Anfalls deutlich erleichtert. Darüber hinaus hat es sich bewährt, für eine feuchte Raumluft vor dem Schlafengehen zu sorgen. Um diese zu erreichen, können feuchte Tücher über der Heizung aufgehangen werden. Auch Wasserschälchen auf der Heizung haben sich bereits bewährt. Ferner sollte vor dem Schlafen noch einmal gut gelüftet werden. Diese Maßnahmen helfen allerdings nur dabei, mögliche Hustenanfälle zu lindern und dem Kind eine Abhilfe zu schaffen. Sichere Vorsorgemaßnahmen für die Nacht gibt es allerdings nicht, sodass es nahezu unmöglich ist, Hustenfälle während einer Infektion voll und ganz zu verhindern.

Ist Pseudokrupp ansteckend?

Auch wenn Pseudokrupp durch Viren oder Bakterien verursacht werden kann, ist eine Erkrankung nicht ansteckend. Bei Pseudokrupp handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute rund um den Kehlkopf, für die nicht ausschließlich die Viren oder Bakterien verantwortlich sind, sondern die individuellen Bedingungen, das persönliche Immunsystem und unter Umständen auch die Umwelteinflüsse oder allergischen Reaktionen. Ansteckend können lediglich auslösende Bakterien oder Viren sein, welche bei der angesteckten Person jedoch nicht zwangsläufig zu einem Pseudokrupp führen müssen. Pseudokrupp ist somit häufig nur eine Begleiterscheinung, beispielsweise bei Masern oder Windpocken.

Kann Pseudokrupp ein Zeichen für eine Allergie sein?

Pseudokrupp kann verschiedene Ursachen haben. Besonders häufig sind Virusinfektionen als Ursache zu finden. Seltener Bakterien oder äußere Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel das Rauchen in der Umgebung des Kindes. In einigen Fällen können aber auch Allergien als Auslöser für einen Pseudokrupp-Anfall verantwortlich gemacht werden. Hierbei natürlich auch solche, die bislang nicht erkannt wurden. Sofern Pseudokrupp nicht aufgrund von Bakterien oder Viren auftritt, empfiehlt sich dringend eine Allergie-Diagnostik.

Ist Pseudokrupp vererblich?

Bei Pseudokrupp handelt es sich um eine Erkrankung, die vorrangig im Kleinkindalter auftritt. Die Krankheit kann grundsätzlich nicht als Erbkrankheit bezeichnet werden. Allerdings wurde bereits beobachtet, dass Kinder, bei denen es familiär bedingte Auffälligkeiten für Atemwegserkrankungen gibt, deutlich häufiger von Pseudokrupp betroffen sind als Kinder, in dessen Familie es keine Anfälligkeiten für Atemwegserkrankungen gibt.

Welche Kinder sind besonders gefährdet?

Pseudokrupp betrifft vor allem Säuglinge ab sechs Monaten und Kleinkinder bis fünf Jahre. Ältere Kinder sind nur selten betroffen, was vor allem daran liegt, dass die Regionen rund um den Kehlkopf wachstumsbedingt schon weiter ausgereift sind und eine Schwellung der Schleimhäute milder wahrgenommen wird. Darüber hinaus sind vor allem Kinder betroffen, in dessen Umgebung geraucht wird, da die äußeren Einflüsse durch das passive Rauchen zu einer zusätzlichen Reizung der Schleimhäute führen kann. Ferner ist zu beobachten, dass Kinder, in dessen Familie eine Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen vorherrscht, öfter betroffen sind. Außerdem leiden Jungen mehr als Mädchen und dicke Kinder häufiger als dünne Kinder an Pseudokrupp-Hustenanfällen.

Können auch Erwachsene an Pseudokrupp erkranken?

Grundsätzlich können Personen aller Altersklassen an Pseudokrupp erkranken. Allerdings verläuft eine Infektion bei größeren Kindern und Erwachsenen deutlich milder bis stumm. Dies hängt damit zusammen, dass der Kehlkopfbereich bei älteren Personen ausgewachsener ist und eine Schleimhautschwellung nur gering spürbar ist. Bei Kleinkindern führt ein 1 mm großes Ringödem des Ringknorpels zu einem 16-fachen Atemwiderstand. Im Vergleich dazu führt das gleiche Ödem bei Erwachsenen gerade einmal zu einem dreifachen Atemwiderstand. Sofern große Kinder beziehungsweise Erwachsene an Pseudokrupp erkranken, verspüren sie dies zumeist nur durch eine Heiserkeit.

Kann Pseudokrupp chronisch werden?

Grundsätzlich heilt eine Pseudokrupp Erkrankung vollständig aus, allerdings kann die Infektion durchaus chronische Verläufe nehmen. Betroffen sind dabei insbesondere Kinder aus Risikogruppen. Etwa Kinder, dessen Eltern rauchen oder Kinder, die häufig an Atemwegserkrankungen leiden. Spätestens im Alter von fünf bis sechs Jahren sollte sich die Häufigkeit der Erkrankung jedoch spürbar reduzieren, da das Wachstum des Kindes automatisch zu einem Wachstum in der Kehlkopfregion führt, wodurch die Schleimhautschwellungen an Schweregrad verlieren.

Welche Folgen können bei Pseudokrupp entstehen?

Grundsätzlich können verschiedene Komplikationen durch Pseudokrupp entstehen, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation relativ gering. Lediglich die Epiglottitis tritt mit einer Häufigkeit von 1:20 verhältnismäßig oft auf. Hierbei handelt es sich um eine durchaus lebensbedrohliche Kehldeckelentzündung, die bei Kindern stationär behandelt werden muss. Die Epiglottitis wird vor allem durch plötzlich auftretendes, hohes Fieber sowie heftige Schluckbeschwerden und einem vermehrten Speichelfluss charakterisiert. Abhängig vom Schweregrad eines Pseudokrupps können aber auch andere Komplikationen und Folgen auftreten. Bei einem besonders schweren Pseudokrupp können Panikattacken aufgrund des extremen Atemwiderstandes folgen. Ferner kann es zu einer steigenden Atemnot kommen. Außerdem kann eine Beatmung unter Vollnarkose notwendig sein. Sofern eine besonders schwere Pseudokrupp-Erkrankung, vor allem im Kleinkind- und Säuglingsalter, nicht erkannt, behandelt oder beobachtet wird, kann die Atmung soweit eingeschränkt sein, dass es zu einem Atemstillstand und infolge dessen zum Tod kommt.

 

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